Gemeinde Schwoich

Das Dorf liegt im Tiroler Unterland, 5,5 km südlich von Kufstein, auf einem Hochplateau auf 583 m Seehöhe rechts des Flusses Inn. Die Gemeindefläche erstreckt sich vom Innufer bis auf die Walleralm am Fuße des Wilden Kaisers sowie von der Locherer Kapelle bis zum „Häringer Wasserfall“. Schwoich gliedert sich in die Ortsteile Achrain, Amberg, Am Bach, Dorf, Egerbach, Habring, Höhe, Kufsteiner Wald, Osterndorf, Sonnendorf und Stöfflweg.

Der Ortsname enthält die althochdeutsche Sprachwurzel „swiech und swiuch“ die auf nasse, moorige Böden hinweist. Die Besiedlung reicht bis in die bayerische Rodezeit, auch wenn die erste urkundliche Erwähnung erst ins 13. Jahrhundert fällt. Bayerische Klöster besaßen uralte Grundrechte, und seelsorgerisch wurde Schwoich bis 1800 von Herrenchiemsee aus betreut. Eigene Pfarre ist es seit 1891, vorher war es eine „Kreuztracht“ der Mutterpfarre Kirchbichl. Einzelne Teile der Kirche (Turm) zeigen noch romanischen Baustil. 1974/75 wurde die Kirche nach Plänen des weltbekannten Architekten Prof. Clemens Holzmeister erweitert und umgebaut. In den darauf folgenden Jahren wurde sie mit einer Rieger-Orgel und einem modernen Kreuzweg komplettiert.

Geschichtlich besonders interessant sind die Locherer Kapelle (sie erinnert an den Bayrischen Rummel 1703 und an die Blockade von Stadt und Festung Kufstein 1809) und das Marterl am „Daxer-Kreuz“ (1809 wurde dort der Knecht Thomas Rieder in den Kriegswirren des Tiroler Freiheitskampfes erschossen und der Hof in Brand gesteckt).

Das Gemeindewappen erinnert daran, dass Schwoich als die „Wiege der Österreichischen Zementindustrie“ galt. Sehenswertes. Am Ortseingang, unmittelbar neben dem Emailmuseum befinden sich restaurierte Kalköfen im sogenannten „Russland“, die an die Gründung des Zementwerkes durch den in Bozen geborenen Franz Kink erinnern. Bereits im Jahr 1842 gewann Kink 1.400 kg Zement ohne einen Zusatz von Traß, Puzzolanen usw. und hatte damit das gleiche Produkt gefunden, wie 40 Jahre vorher James Parket in England und nannte es daher „Romanzement“. In den Jahren 1987/1988 hat die Gemeinde gemeinsam mit der Firma Lechner, Perlmooser AG und weiteren Gönnern zwei Brennöfen restauriert. Sehenswert ist der Biotop-Badesee, von der Schwoicher Bevölkerung „Bananensee“ genannt.